Viele Jahre, bevor Adolf HITLER im Jahre 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde und der Nationalsozialismus, vertreten durch die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei), an die politische Macht kam, gab es Personen, die als ideologische Wegbereiter tätig waren. Eine dieser Personen, die schon im 19. Jahrhundert einen Nationalismus anstrebten, politisch vertraten und mit Taten aktive Vorarbeit beispielsweise für den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich (1938) leisteten, war der österreichische Politiker Georg Ritter von SCHÖNERER. Das Gut von SCHÖNERER befand sich auf Schloß Rosenau in Niederösterreich. SCHÖNERER lebte von 17.7.1842 bis 14.8.1921. Mit den Schönerianern und der Alldeutschen Partei Österreichs wurde auch nach seinem Tod der von ihm vertretene Nationalismus, die Herrenrasse-Ideologie, der radikale Antisemitismus, die Anschlußbestrebungen Österreichs an das Deutsche Reich sowie der Kampf gegen die katholische Kirche, die Abschaffung der Demokratie und Einrichtung eines Führers, weiterbetrieben.
In diesem Teil zu Georg von SCHÖNERER werden Zitate von ihm veröffentlicht, die aufzeigen, welche auch menschenverachtende Ansichten und rassistisch orientierte Politik seinerseits vertreten wurde.
Ergänzend wird auf zwei Einträge zu SCHÖNERER in folgenden Ausgaben des Volks-Brockhauses hingewiesen:
7. Auflage aus 1939
Schönerer, Georg, Ritter v., österreichischer Politiker, *1842, †1921, völkischer Vorkämpfer, Gegner der Juden, der Habsburger und der kathol. Kirche, trat schon lange vor dem Weltkrieg für den engsten Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich ein.
14. Auflage aus 1971
SCHÖNERER, Georg Ritter v., österr. Politiker, *1842, †1921; vertrat ein alldt., antisemit., antiklerikales Programm (»Los-von-Rom«-Bewegung); beeinflußte damit Hitler.
Ist bei der Gegenüberstellung dieser beiden Veröffentlichungen nicht eine gravierende Abschwächung in der Persönlichkeitsbeschreibung wahrnehmbar!?
Zitate SCHÖNERERS
Unsere Losung lautet: Nicht liberal, nicht klerikal, sondern national!
28.4.1887 im Abgeordneten-Haus
Durch Reinheit zur Einheit!
Majestät, gebt frei das Volk vom Joch der Judenpresse.
5.5.1888
Ein großer Teil der sozialen Frage, besteht aus der Judenfrage.
19.2.1882
Nicht Gleichberechtigung, sondern natürliches Vorrecht muß der Deutsche beanspruchen.
30.7.1899
Judenpack und Pfaffenpack schlägt sich und verträgt sich. Und das entnervte, verpfaffte, korrumpierte, entrechtete, schwachsinnig gemachte deutsche Volk in Österreich folgt willenlos diesen bewußten Schädigern.
5.11.1906
Bismarck nannte den „heiligen Vater“ eine Gefahr für alle Länder und Throne. Wir Alldeutsche bestätigen diese Worte durch: „Los von Rom!“
Im Alldeutschen Tagblatt
Wir haben jederzeit die Ansicht vertreten, daß das Judentum überall entsittlichend gewirkt hat.
21.4.1886
Der reine alldeutsche Gedanke hat mit der Demokratie nichts zu tun. Die ausgesprochene Stellungnahme gegen die Demokratie ist für mich eine erlösende Tat.
18.1.1921
Ohne Juda, ohne Rom wird erbaut Germanias Dom.
Wir werden niemals vergessen, daß wir ein Teil des großen deutschen Volkes sind, und ich kann es mir nicht denken, daß wir auf die Dauer unterdrückt werden könnten.
8.2.1885
Wir wollen erklären, weder auf gesetzlichem noch auf ungesetzlichem Wege lassen wir uns unser nationales und geschichtlich gewordenes Recht und unsere Stellung in Österreich beschneiden.
25.5.1899
National sein, heißt sein Stammesvolk lieben über alles in der Welt.
Der Kampf gegen die deutschfeindliche Rom-Macht kann nur unter dem allgemeinen Feldruf: „Los von Rom!“ in der Hoffnung auf den endlichen Sieg des Germanentums über die undeutsche, streitbare römische Kirche, geführt werden. Nicht jesuitischer, sondern germanischer Geist soll walten und herrschen in deutschen Landen.
Aus dem Aufruf „Los von Rom“ 1898.
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Quelle: Alldeutscher Zeitweiser – Schönerer-Buch für das Jahr 1932 – publiziert 1931
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