Wegbereiter des Nationalsozialismus – Georg Ritter von Schönerer Teil 2

Georg Ritter von SCHÖNERERSeltsam, wenn man das Ergebnis der Suche im Internet nach der „Alldeutschen Partei Österreichs“ (A.P.Ö.) betrachtet, weil bei Google gerade einmal ein einziger Google-Suchergebnis Eintrag, abgesehen von eigenen Veröffentlichungen, mit Stichtag 19.11.2008 vorzufinden ist. Dabei spielen aus historischer Perspektive gesehen, die A.P.Ö. im Zusammenhang mit der Anhängerschaft um den Politiker Georg Ritter von SCHÖNERER (Teil 1), die SCHÖNERIANER eine doch nicht unwesentliche Rolle als Vorarbeiter des Nationalsozialistischen Regimes die seiner Ideologie über dessen Tod hinaus folgten.

Innerhalb der Serie DER SCHWARZE RING, in Verbindung mit der Unterstützung und deklarierten ideologischen Übereinstimmung und Förderung der nationalistisch und rassistisch ausgerichteten Politik von SCHÖNERER durch die Bundesländer-Versicherung (nunmehr UNIQA), die im weiteren Serienverlauf aufgezeigt wird, nehmen die Zielsetzungen und der Aktivismus, der von den SCHÖNERIANERN und der A.P.Ö. deklariert und betrieben wurde, eine sehr bedeutende Rolle ein.

Screenshot aus dem Portal von Google zu "Alldeutsche Partei Österreichs"

Screenshot aus dem Portal von Google zu "Alldeutsche Partei Österreichs"

Dieser Teil behandelt die sogenannten Leitsätze der SCHÖNERIANER und der A.P.Ö., die am Parteitag der ALLDEUTSCHEN PARTEI ÖSTERREICHS in Salzburg im Jahr 1922 beschlossen wurden. Die Gliederung dieser Leitsätze, die sich mit der völkischen Einstellung, über den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich bis hin zum Rassismus und der Behandlung der Judenfrage auseinandersetzt, erfolgte in 10 Punkten.

Punkt 1: Die Deklaration, daß die politischen und völkischen Grundsätze und Anschauungen SCHÖNERERS das Fundament der ALLDEUTSCHEN PARTEI ÖSTERREICHS darstellen. Der Zusammenschluß des siedelnden Deutschtums in Mitteleuropa zu einem größeren Deutschen Reich und der Anschluß Österreichs erfolgen soll. (Man bedenke, daß dieser Beschluß 1922 gefaßt wurde und der tatsächliche Anschluß 1938 erfolgte.)

Punkt 2: Der Verwurf der Demokratie und der republikanischen Staatsform durch die A.P.Ö. Dankbarkeit und Gedenken an das Haus HOHENZOLLERN wird bekundet. Die Empfehlung einen Reichstag einzurichten, der sich aus Vertretern aller Berufs- und Standesgruppen zusammensetzen soll.

Punkt 3: Das Judentum wird als gefährlichster Feind des deutschen Volkes deklariert. Die ALLDEUTSCHE PARTEI ÖSTERREICHS erkennt das jüdische Volk als fremde Rasse an und bekämpft es auf allen Gebieten des öffentlichen, gesellschaftlichen und privaten Lebens. Alle Juden sollen registriert werden.

Punkt 4: Die A.P.Ö. bekämpft mit aller Schärfe die internationale Sozialdemokratie – verwirft den Klassenkampf.

Punkt 5: BISMARCKS Sozialpolitik wird zum Ziel erhoben.

Punkt 6: Ein streng antiklerikaler Standpunkt wird vertreten und die A.P.Ö. bekämpft jedes Zugeständnis an den Klerikalismus – sich von Rom frei zu machen ist selbstverständliche Pflicht eines jeden Gesinnungsgenossen.

Punkt 7: Die volkserhaltenden und sittlichen Kräfte und Antriebe heben und fördern – insbesondere auch die körperliche Ertüchtigung sowie Wehrkraft und Wehrhaftigkeit.

Punkt 8: Die Befreiung des deutschen Volkes von allen geistigen Fesseln – die Abschüttelung der auferlegten Zwingherrschaft.

Punkt 9: Die ALLDEUTSCHE PARTEI ÖSTERREICHS vertritt den völkischen Gedanken mit aller Entschiedenheit und Unnachgiebigkeit – es wird die persönliche Lauterkeit der Anhänger gefordert.

Punkt 10: Alle Belange werden nach völkischen Gesichtspunkten behandelt und beurteilt.

091911

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