In der Webpräsenz (unter http://www.watchtower.org/languages/deutsch/library/g/1998/7/8/article_01.htm) [Ausdruck und Sicherung der Daten für den Fall der nachträglichen Manipulation evident] verlautbart die Watch Tower Bible and Tract Society als offizielles Internetportal der ZEUGEN JEHOVAS, auch der deutschen Sektion, ganz unverblümt, daß im Umlauf befindliche Informationen über Zusammenhänge zwischen ihnen und dem nationalsozialistischen Regime falsch sind.
Unter der Überschrift „Jehovas Zeugen begegnen mutig der Bedrohung durch den Nationalsozialismus“ findet sich derzeit diese Publizierung im world wide web. Diese Veröffentlichung sei unter dem Aspekt der uns vorliegenden Dokumente, die direkt aus der Zentrale der Organisation stammen, doch einmal genau unter die Lupe zu nehmen, da Schönfärberei und Lügen auf sehr anschauliche Weise nachgewiesen werden können.
Der seitens der Organisation der ZEUGEN JEHOVAS angestrebten Darstellung der alleinigen Opferrolle unter dem nationalsozialistischen Regime, auch durch die Wanderausstellung „Standhaft trotz Verfolgung„, sind wir bereits durch die Veröffentlichung der Reportage, „Die Zeugen Jehovas – Totengräber ihrer Glaubensbrüder unter Adolf Hitler“ im Jahr 2000 entgegengetreten. Im Gedenkjahr 2005 nützen die ZEUGEN JEHOVAS offensichtlich jede sich bietende Gelegenheit diese Intension weiter zu verfolgen, wobei unterschiedlichste Medien die seitens der ZJ dargelegten Sachverhalte scheinbar ungeprüft übernehmen und im Sinne der Sekte veröffentlichen. Daher erfolgt in dieser Reportage nicht nur die auszugsweise Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit ihrer aktuellen Darlegung, sondern es werden darüber hinaus deren Originalabbildungen zur Erläuterung bzw. besseren Verständlichkeit des Textes vollständig veröffentlicht.
Es handelt sich dabei um das Schreiben der Watch Tower Bible and Tract Society, von deren Präsident Joseph Franklin RUTHERFORD, aus dem Jahr 1933 an den Reichskanzler Adolf HITLER (3 A4 Seiten); sowie die 4seitige, ebenfalls unter anderem an HITLER gerichtete, Erklärung der sich damals als Bibelforscher bezeichnenden – Versammlung vom 25. Juni 1933. Diese Erklärung wurde in altdeutscher Schrift abgefaßt und ergänzt die Reportage ebenfalls zur Erläuterung zusätzlich in 1:1 Abschrift.
An Hand der Dokumente wird insbesondere auch der Nachweis erbracht, dass die für die Öffentlichkeit bestimmte Eigendarstellung des „neutralen Verhaltens gegenüber der Nationen und des Staates“ eindeutig widerlegt ist. Ein weiterer Aspekt, der jedoch gegenwärtig nur durch ein Beispiel aufgezeigt wird, ist fragwürdige, angebliche wissenschaftliche Forschungsarbeit in Kooperation mit den ZEUGEN JEHOVAS-Organisationen, die sich auf die Publikation „Repression und Selbstbehauptung“ – „Die Zeugen Jehovas unter der NS- und der SED-Diktatur“ von Gerhard BESIER und Clemens VOLLNHALS beziehen.
Dazu im einzelnen: Im ersten Abschnitt befindet sich im 2. Absatz folgende Angabe:
Außerdem sind Jehovas Zeugen weltweit für ihre Achtung vor Recht und Ordnung und der Staatsgewalt bekannt.
Diese Aussage wird durch das interne und geheime Anleitungsbuch für Führungskräfte mit der Bezeichnung „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde“ widerlegt. Die ZEUGEN JEHOVAS führen eine eigene Gerichtsbarkeit, die auch in der Dokumentation „Klage der Zeugen Jehovas gegen Journalist Glöckel“ ausführlich behandelt wird.
Die Headline „Keine Zugeständnisse an Hitler“ wird untermauert durch: „Ihre mutige Haltung ist von geachteten Historikern hinreichend dokumentiert worden“. Ungewöhnlich, daß sich in dem Buch „Repression und Selbstbehauptung“ von BESIER und VOLLNHALS zwar ein Kapitel unter der Bezeichnung „Kurzchronik zur Verfolgung der Zeugen Jehovas (Bibelforscher) im NS-Regime“ eine Zeittafel ab 1933 befindet, jedoch das tatsächlich historisch wichtige Dokument von RUTHERFORD an HITLER mit keinem Wort erwähnt wird.
Weiters:
Einige kritische Stimmen, die zum Teil von ehemaligen Mitgläubigen kommen, bezichtigen Jehovas Zeugen indessen der Kompromißbereitschaft gegenüber dem Hitlerregime in seinen Anfängen. Vertreter der Wachtturm-Gesellschaft sollen vergebens versucht haben, sich bei der neuen Regierung anzubiedern, und zumindest eine Zeitlang die rassistische Ideologie der Nationalsozialisten, die zur Ermordung von sechs Millionen Juden führte, gebilligt haben.
Diese schwerwiegenden Vorwürfe sind absolut falsch. Die fraglichen Ereignisse sollen hier in ihrem historischen Zusammenhang und gestützt auf vorhandene Dokumente ehrlich untersucht werden.
Wenn wir unsere Dokumentation aus dem Jahr 2000 nehmen, findet sich genau diese Beschreibung und auch das jetzt verwendete Vokabular erscheint eigenartig bekannt:
Wir werden Ihnen als Leser eine Dokumentation zeigen, die beweist, dass die Zeugen Jehovas sich in Kenntnis der bereits tragischen Ereignisse der 30er Jahre Adolf HITLER angebiedert haben, einen deklarierten Antisemitismus in sich tragen, ihre eigenen „Glaubensbrüder“ zum Zwecke ihrer Ziele als Bauernopfer einsetzten und letztendlich in der Gegenwart als Reformhistoriker durch die Lande ziehen.
Bemerkenswert ist ebenso das Fakt, daß uns die ZEUGEN JEHOVAS-Organisationen zwar wegen angeblicher Verletzung des Urheberrechtes und Namenanmaßung gegenwärtig 2x vor den Richter berufen lassen, wenn es dann jedoch tatsächlich im Fakten und Inhalte geht, unsere Veröffentlichungen juristisch nicht angreifbar sind. Wären die von uns dargelegten Dokumentationen unrichtig, hätten wir uns wohl ein weiteres Mal vor Gericht einfinden müssen. Umso wichtiger erscheint es uns jetzt im Gedenkjahr des Kriegsendes umfassend deren Lügen zu entlarven.
Unter der Rubrik mit dem Titel „Was geschah, als Hitler zur Macht kam?
stellt die Organisation folgende Frage:
Warum erregte eine so kleine Religionsgemeinschaft den Zorn des neuen Regimes? Der Historiker Brian DUNN nennt drei Hauptgründe: 1. Den internationalen Wirkungsbereich der Zeugen Jehovas, 2. Ihre Ablehnung des Rassismus und 3. Ihre neutrale Haltung gegenüber dem Staat.
Nehmen wir die Fakten, dann stellt sich entweder die Frage, ob dem besagten Historiker Brian DUNN die Dokumente, die uns seit 5 Jahren zur Verfügung stehen, nicht zugänglich waren, dann wäre aus wissenschaftlicher Sicht, seine ganze Arbeit in Frage zu stellen, da sie direkt aus der ZEUGEN JEHOVAS-Zentrale stammen oder gibt es vielleicht auch bei dieser Person ein Naheverhältnis zu der Organisation?
Der Präsident der ZEUGEN JEHOVAS, der Wachtturm Bibel und Traktatgesellschaft, RUTHERFORD, schrieb folgendes an HITLER 1933, das auszugsweise die Punkte des Rassismus und der Neutralität betreffend eindeutig widerlegt:
Das Brooklyner Präsidium der Watch Tower-Gesellschaft ist und war seit jeher in hervorragendem Masse deutschfreundlich. Aus diesem Grunde wurden im Jahre 1918 der Präsident der Gesellschaft und die sieben Glieder des Direktoriums in Amerika zu 80 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil der Präsident sich weigerte, zwei von ihm in Amerika geleitete Zeitschriften zur Kriegspropaganda gegen Deutschland zu gebrauchen. Diese zwei Zeitschriften „The Watch Tower“ und „Bible Student“ waren die beiden einzigen Zeitschriften Amerikas, die eine Kriegspropaganda gegen Deutschland verweigerten und darum während des Krieges in Amerika auch verboten und unterdrückt wurden.
In gleicher Weise hat sich das Präsidium unserer Gesellschaft in den letzten Monaten nicht nur geweigert, an der Greulpropaganda gegen Deutschland teilzunehmen, sondern hat sogar dagegen Stellung genommen, wie dies auch in der beigefügten Erklärung unterstrichen wird durch den Hinweis, dass die Kreise, welche diese Greulpropaganda in Amerika leiten (Geschäftsjuden und Katholiken), dort auch die rigorosesten Verfolger der Arbeit unserer Gesellschaft und ihres Präsidiums sind. Durch diese und andere in der Erklärung enthaltenen Feststellungen soll die Zurückweisung der Verleumdung, Bibelforscher würden durch die Juden unterstützt, erfolgen.
Hier kommt eindeutig und unmißverständlich zu Papier: In einem historischen Dokument an HITLER wird zum Ausdruck gebracht, daß die Organisation, die stets betont, sich gegenüber dem Staat und den Nationen neutral zu verhalten, aktiv Politik betrieben hat. Dies ist ein essentieller Punkt, der den der Öffentlichkeit gegenüber auch heute noch vertretenen Standpunkt der Neutralität zunichte macht. Die ehemaligen BIBELFORSCHER und jetzigen ZEUGEN JEHOVAS, verlautbarten sich nicht nur „geweigert„, sondern betont „dagegen Stellung“ bezogen zu haben!
In dem Abschnitt der gegenwärtigen Veröffentlichung mit der Bezeichnung „Jehovas Zeugen handeln mutig“ wird ausgeführt:
Daher plante das Magdeburger Büro einen Kongreß zu dem Zweck, vom Petitionsrecht des deutschen Bürgers Gebrauch zu machen. Kurzfristig wurden Zeugen Jehovas aus ganz Deutschland für den 25. Juni 1933 nach Berlin in die Wilmersdorfer Tennishallen eingeladen. Man rechnete mit ungefähr 5 000 Delegierten. Doch trotz des feindseligen Klimas waren über 7 000 so mutig, dem Kongreß beizuwohnen.
Es gäbe doch wohl keine Veranlassung dafür, diese Zusammenkunft, hätte sie tatsächlich aus über 7 000 Personen bestanden, angesichts des plakativen Aufzeigens der „großen“ Anhängerschaft gegenüber HITLER in ihrer Zahl um über 2000 nach unten zu korrigieren. Dazu aus dem Original:
Sehr verehrter Herr Reichskanzler! Am 25. Juni 1933 tagte in Berlin in der Sporthalle Wilmersdorf eine ca. 5000 Personen umfassende und mehrere Millionen Deutscher repräsentierende Vertreterkonferenz der Bibelforscher Deutschlands (Zeugen Jehovas), welche bereits seit vielen Jahren Freunde und Anhänger dieser Bewegung sind.
In dem 3seitigen Brief an Adolf HITLER wird definitiv sieben Mal die Zahl der 5000 anwesenden Personen angeführt.
Vollkommen unlogisch die heutige Personenbezifferung der WACHTTURM GESELLSCHAFT von über 7 000, wenn sich gleichzeitig die Berufung auf Millionen Deutsche bezieht (!?). Real wird RUTHERFORD die Anzahl derer, die tatsächlich anwesend waren, aufgerundet haben. Rein formaljuristisch wäre eine Petition als solche auch zu kennzeichnen; eine Petition ist eine Eingabe – doch weder das eine noch das andere Wort findet sich in dem historischen Schriftsatz. Es besteht nur aus dem Brief „Sehr verehrter Herr Reichskanzler“ und der Erklärung. Wortspielerei, wenn es um den 2005 verwendeten Begriff „Resolution“ geht. Fakt ist, daß das Resultat der Zusammenkunft eine Erklärung war, die dem Schreiben an HITLER beigefügt wurde. Diese inhaltlich in völligem Widerspruch zu der Darstellung im Jahr 2005 steht.
Zu der Überschrift „Mutiger Kongreß oder Kompromiß?“
Heute wird behauptet, mit dem Berliner Kongreß 1933 und der „Erklärung“ hätten leitende Zeugen Jehovas die NS-Regierung und ihren Judenhaß unterstützt. Diese Behauptungen sind nicht wahr. Sie basieren auf falschen Informationen und einer falschen Auslegung der Tatsachen.
Ergänzend zu den bereits oben angeführten Zitaten weitere Passagen aus dem Brief an den Reichskanzler HITLER sowie aus der authentischen Erklärung aus 1933.
Aus dem Brief:
Weiter wurde auf dieser Konferenz der fünftausend Delegierten – wie in der Erklärung ausgedrückt – festgestellt, dass die Bibelforscher Deutschland für dieselben hohen ethischen Ziele und Ideale kämpfen, welche die nationale Regierung des Deutschen Reiches bezüglich des Verhältnisses des Menschen zu Gott proklamiere, nämlich: Ehrlichkeit des Geschöpfes gegenüber dem Schöpfer!
Auf der Konferenz wurde festgestellt, dass in dem Verhältnis der Bibelforscher Deutschlands zur nationalen Regierung des Deutschen Reiches keinerlei Gegensätze vorliegen, sondern dass im Gegenteil – bezüglich der rein religiösen, unpolitischen Ziele und Bestrebungen der Bibelforscher – zu sagen ist, dass diese in völliger Übereinstimmung mit den gleichlaufenden Zielen der nationalen Regierung des Deutschen Reiches sind. Unter Berufung auf die angeblich harte Sprache unserer Literatur erfolgten einige Verbote unserer Bücher. Die Konferenz der fünftausend Delegierten verwies dazu auf den Umstand, dass der beanstandete Inhalt der Bücher doch nur Bezug nimmt auf Zustände und Handlungen im Anglo-Amerikanischen Weltreich, und dass dieses – speziell England – doch für den Völkerbund und die auf Deutschland gelegten ungerechten Verträge und Lasten verantwortlich zu machen ist. Das im obigen Sinne unserer Literatur Gesagte richtet sich also doch – einerlei, ob in finanzieller, politischer oder ultramontaner Beziehung – gegen die Bedrücker des deutschen Volkes, aber doch nicht gegen das sich gegen diese Lasten sträubende Deutschland, so dass die erfolgten Verbote absolut unverständlich sind.
Endlich bekundete diese Konferenz der fünftausend Delegierten, dass die Bibelforscher- bzw. die Watch-Tower-Organisation eintritt für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit des Staates, sowie für die Förderung der vorerwähnten, auf religiösem Gebiet liegenden hohen Ideale der nationalen Regierung. Um hiervon vor allen Dingen dem Herrn Reichskanzler, als dem Führer des Volkes, und den übrigen hohen Regierungsbeamten des Deutschen Reiches und der Länder Kenntnis zu geben, wurde das vorstehend kurz Gesagte in anliegender Erklärung ausführlich niedergelegt.
Aus der Erklärung:
Wir sind treue Nachfolger Jesu Christi und glauben an ihn als den Heiland der Welt. Die Juden dagegen verwerfen Jesus Christus völlig und leugnen absolut, daß er der Welt Heiland ist, der von Gott zum Nutzen des Menschen gesandt wurde.
Das Anglo-Amerikanische Weltreich ist die größte und bedrückenste Herrschaft auf Erden. Hiermit ist das Britische Weltreich, wovon die Vereinigten Staaten Amerikas einen Teil bilden, gemeint. Es sind die Handelsjuden des Britisch-Amerikanischen Weltreiches, die das Großgeschäft aufgebaut und benutzt haben als ein Mittel der Ausbeutung und der Bedrückung vieler Völker. Diese Tatsache bezieht sich insonderheit (Anm.: wahrscheinlich ein Schreibfehler – gemeint wird sein insbesondere od. Inbesonderheit) auf die Städte London und New York als Hauptstützpunkte des Großgeschäfts. Dies ist in Amerika so offenbar, daß es in bezug auf die Stadt New York ein Sprichwort gibt, das heißt: „Den Juden gehört die Stadt, die irischen Katholiken beherrschen sie, und die Amerikaner müssen zahlen.“ Wir haben mit den erwähnten Gruppen keinen Streit, sondern als Zeugen für Jehova und in Befolgung seiner in der Schrift niedergelegten Gebote müssen wir auf die Wahrheit hierüber aufmerksam machen, damit das Volk über Gott und sein Vorhaben aufgeklärt werden möchte.
Man sollte daran denken, daß in dem Britischen Weltreich und in Amerika das allgemeine Volk gelitten hat und jetzt noch sehr leidet durch die Mißherrschaft des Großgeschäfts und der gewissenlosen Politiker; diese Mißherrschaft wurde und wird von politischen Religionsvertretern unterstützt, und darum waren die Schreiber unserer Bücher und unserer Literatur bemüht, eine offenen Sprache zu führen, um dem Volke den rechten Gedanken und das rechte Verständnis zu vermitteln.
Eine sorgfältige Prüfung unserer Bücher und Schriften wird deutlich zeigen, daß die hohen Ideale, die sich die nationale Regierung zum Ziel gesetzt hat und die sie propagiert, auch in unseren Veröffentlichungen darlegt, gutgeheißen und besonders hervorgehoben wurden.
Anstatt, daß unsere Schriften und unsere Tätigkeit die Grundsätze der nationalen Regierung gefährden, werden in ihnen diese hohen Ideale sehr unterstützt.
Und ein Höhepunkt findet sich auf der letzten Seite des drei Seiten umfassenden Schreibens an den Reichskanzler Adolf HITLER, in dem RUTHERFORD folgendes von sich gibt:
… den für solche Fälle geltenden gerechten und vom Herrn Reichskanzler selbst aufgestellten Grundsätzen entsprechend – unsere Angelegenheit vorurteilslos prüfen würden. Mit diesen Grundsätzen meinen wir das in Punkt 24 des Programms der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Gesagte:
„Wir fordern die Freiheit aller religiösen Bekenntnisse im Staat, soweit sie nicht dessen Bestand gefährden oder gegen das Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse verstossen. Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden. Sie bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und ausser uns und ist überzeugt, dass eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus —
Es findet sich weiters unter dem Abschnitt „Eine Absichtserklärung“ der Hinweis, daß die Organisation der ZEUGEN JEHOVAS mit besagter „Erklärung“ Vorwürfe zurückweisen wollte, die Zusammenhänge in finanzieller und politischer Hinsicht mit Juden aufklären sollte. Die Inhalte der Schreiben sind in keiner Weise zweideutig, die WATCH TOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY brachte ihren Antisemitismus klar, deutlich und unmißverständlich zum Ausdruck.
Wenn man die Historik bis zur Mitte des Jahres 1933 betrachtet, dann sollte angesichts des Satzes:
Sie bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und ausser uns und ist überzeugt, dass eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus—
und seiner auffälligen Beifügung mit den drei Gedankenstrichen folgendes aufgezeigt werden:
14.6.1932 In der ersten Rundfunkrede eines Nationalsozialisten verkündet der Reichsorganisationsleiter der NSDAP, G. STRASSER: „Wir wollen keine Judenverfolgung, aber deutsche Führung ohne jüdischen Geist.“
27. 2.1933 das Reichstagsgebäude brennt – es folgen zahlreiche politisch motivierte Verhaftungen. Vor allem Mitglieder der KPD und Juden werden verfolgt;
März 1933 entstehen die ersten Konzentrationslager; im gesamten Monatsverlauf gibt es bereits laufend Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung;
1. April 1933 organisierter Boykott gegen jüdische Kaufleute in ganz Deutschland – Gewalt wird gegen Juden eingesetzt; Entfernung von Juden aus Führungspositionen, Zwang zum „freiwilligen“ Ausscheiden bei zahlreichen Berufsgruppen, Aufführungsverbote für jüdische Künstler;
Der Antisemitismus und die Verfolgung von Juden, ebenso der bereits zu diesem Zeitpunkt menschenverachtende Umgang mit Juden war bekannt – die Gedankenstriche nach besagter Formulierung, sprechen somit ihre eigene Sprache.
Stattdessen führen die ZEUGEN JEHOVAS im Gedenkjahr 2005 noch weitere kurze Auszüge aus der Besagten Erklärung an, wobei sie vorsätzlich wichtige Sätze vor und nach den Textpassagen weglassen und so eine Verzerrung des Gesamtbildes entsteht.
Die Schönfärberei und Verlogenheit gipfelt dann in dem am Ende ihres Berichtes geschriebenen Hinweis:
Aus Platzgründen können wir keine umfassende Dokumentation dieses geschichtlichen Abrisses liefern. Auf Wunsch stellen wir jedoch eine Liste mit vollständigen Quellenangaben zur Verfügung. Weiteren Aufschluß enthält außerdem die Videodokumentation Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime.
Daß, Zeugen Jehovas-Präsident RUTHERFORD dann als letztes Mittel HITLER dann mit der göttlichen Vernichtung gedroht hat, sofern er die BIBELFORSCHER nicht ungehindert ihr Werk verrichten läßt, wird ebenso unter den Tisch gekehrt. Aber genau das wird der Punkt gewesen sein, der die Verfolgung der BIBELFORSCHER dann zur Folge gehabt hat, wenn man die historische Chronologie betrachtet. Demütig, schmeichelnd und anbiedernd, die nationalsozialistische Ideologie teilend und Inhalte bestätigend und bekräftigend war der Inhalt seines Schreibens.
Aus der Erklärung:
In diesem Zusammenhang gestatten wir uns ergebenst, auf die Ermahnung und Warnung Jehovas sowohl an die Führer als auch an das Volk hinzuweisen. Diese Schriftstelle hat auf die gegenwärtige Stunde Anwendung und lautet: „Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge … Und nun, ihr Könige, seid verständig; lasset euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! Dienet Jehova mit Furcht, und freuet euch mit Zittern! Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn.
Nachdem sich die nationale Regierung zu den oben erwähnten hohen Idealen bekannt hat, sind wir überzeugt, daß die Führer nicht wissentlich das fortschrittliche Zeugniswerk für den Namen Jehovas und seines Königreiches, das wir jetzt ausführen, bekämpfen wollen. Wenn unser Werk nur Menschenwerk wäre, so würde es von selbst untergehen. Wenn es jedoch Gottes Werk ist und auf seinen Befehl getan wird, so bedeutet die Bekämpfung dieses Werkes einen Kampf gegen Gott.
Da kann diese Sekte noch so viele „Historiker“ präsentieren, die wissentlich Dokumentinhalte ungenannt lassen – die Wahrheit läßt sich nicht totschweigen. Im Jahr 2005 stellen die ZEUGEN JEHOVAS Jehovas wieder einmal mehr unter Beweis, daß sie das Blut ihrer Glaubensbrüder und -schwestern während der Zeit des Nationalsozialismus selbst mitzuverantworten haben und versuchen dennoch das Geschehene in der Erinnerung daran zu manipulieren.
Die ZEUGEN JEHOVAS waren und erklärten sich ideologisch konform mit dem nationalsozialistischen Regime – das haben sie in den Schriftstücken mehrfach sehr deutlich zum Ausdruck gebracht und bekräftigt. Der Antisemitismus ist nachgewiesen, wie auch das so vielfach bekundete und doch gebrochene Neutralitätsverhalten hiermit entblößt wurde.
Wie umfassend die Abänderung der eigenen ZEUGEN JEHOVAS-Texte sind, sollen auch folgende Beispiele in Gegenüberstellung unter Beweis stellen. Zu diesem Zweck haben wir Zitate aus den beiden Schriftsätzen aus dem Jahr 1933 entnommen und der ZEUGEN JEHOVAS-eigenen „Übersetzung“ der Bibel (Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift) aus dem Jahr 1985 gegenübergestellt.
Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubet ihr mir nicht.
Wie kommt es, daß ihr nicht versteht, was ich rede? Weil ihr nicht auf mein Wort hören könnt. Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der [Lüge]. Weil ich dagegen die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
Gedenket des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie [die falschen Religionslehrer] mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie [die wahren Lehrer] mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.
Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen, wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.
Ihr aber, sehet auf euch selbst, denn sie [falsche Religionslehrer] werden euch an Synedrien [Polizeigewalt] und an Synagogen überliefern; ihr werdet geschlagen und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugnis [andere Übers.: zu einem Zeugnis wider sie].
Was euch betrifft, gebt acht auf euch selbst; man wird euch örtlichen Gerichten ausliefern, und ihr werdet in Synagogen geschlagen und um meinetwillen vor Statthalter und Könige gestellt werden, ihnen zu einem Zeugnis.
Angesichts dieser Fakten sind dann Quellenhinweise in besagter Publikation in Zweifel zu ziehen, die sich in einem nicht unerheblichen Maße auf ZEUGEN JEHOVAS-eigene Literatur beziehen.
Es bleibt nur zu hoffen, daß die zahlreichen angehörigen Opfer der Organisation im Jahre 2005 ihre Augen und Ohren öffnen, um zu erkennen, was Wahrheit und Lüge ist. Um Gott für sich zu finden bedarf es keiner Organisation – was richtig und was falsch ist, sagt einem das eigene Innere, wenn man nur hinhört, in sich hinein hört.
Gott hat den Menschen den freien Willen geschenkt – etwas wunderbares, wenn man dieses Geschenk als solches erkennt, es annimmt, sich befreit und lebt – lebt im Sinne des Schöpfers und nicht einer Organisation, deren Bestreben die Ausbeutung von Menschen zum Eigenzweck ist.
Nachdenklich sollte abschließend folgende Passage aus der an Hitler gesandten Erklärung stimmen:
Diese Wartezeit ist jetzt zu Ende, und Gott hat seinen geliebten Sohn gesandt, den Feind auszutreiben und dann in Gerechtigkeit zu herrschen …
Wer war denn hier gemeint?
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