Nicht blenden lassen durch Stellvertreterkrieg zur Volksbefragung Wehrpflicht

Volksbefragung zur Wehrpflicht | Foto: DerGloeckel.eu

Wir wünschen uns doch Veränderungen in unserem Land, gravierende Veränderungen. Und am 20. Jänner haben wir die Möglichkeit zu beweisen, daß wir aktiv an der Umgestaltung unseres Landes teilnehmen wollen. Die Volksbefragung zur Wehrpflicht ermöglicht allen Stimmberechtigten (die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben) durch ihre Teilnahme ein Signal zu setzen. Unabhängig davon, daß für die Fragestellung die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP verantwortlich zeichnen, massiv ihre Standpunkte unter das Volk zu bringen versuchen, und wie die FPÖ parteipolitisch polarisieren, sollte allein der Kernpunkt zur Wehrpflicht, Ja oder Nein, im Vordergrund stehen. Es wäre unrichtig, die Beantwortung dieser Frage ggf. von der eigenen parteipolitischen Einstellung abhängig zu machen, denn sie betrifft tatsächlich unsere Kinder und die der nachfolgenden Generationen.

Blicken wir ein paar Jahrzehnte zurück: können Sie sich noch erinnern, wie der Zivildienst entstand? Es waren junge Männer, die ihre Einberufung zum Bundesheer erhielten; sie weigerten sich aus Gewissensgründen, den Dienst mit einer Waffe zu verrichten. Es gab Verfahren auf Verwaltungs- bis hin zur Gerichtsebene, diese Menschen wurden als Wehrdienstverweigerer gebrandmarkt. Unter ihnen gab es auch Pazifisten, wie in jeder Kultur und Epoche. Genau diese Personen, die damals geächtet und oftmals verurteilt wurden, erreichten mit ihrem Widerstand, daß letztlich als Alternative für den Wehrdienst der Zivildienst eingerichtet wurde. Der Zivildienst war ein Ersatz für diejenigen, die aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigerten.

Wenn wir am 20. Jänner 2013 die leider parteipolitisch orientiert formulierten Fragen zur Wehrpflicht beantworten, sollte ausschließlich die eigene Beantwortung der folgenden Frage in der persönlichen Entscheidungsfindung Berücksichtigung finden:

.) Ist Österreich angesichts der politischen Entwicklung der letzten 25 Jahre noch einer militärischen Bedrohung ausgesetzt?

Es ist traurig genug, daß die Volksbefragung über die Wehrpflicht zu einer Art Stellungskrieg der Parteien geworden ist. Dennoch sollte jeder Bürger sein Votum abgeben und sich an der direkten Demokratie beteiligen.

Zu den Stichwörtern ZIVILDIENER & KATASTROPHENSCHUTZ: Der Inhalt der Aufgaben, die die Zivildiener gegenwärtig verrichten, würde im Falle der Aufhebung der Wehrpflicht von den Angehörigen des sogenannten freiwilligen Sozialjahres übernommen werden und jegliche Angstmacherei, daß das Österreichische Bundesheer seine Aufgaben im Rahmen des Katastropheneinsatzes nicht mehr bewerkstelligen könnte, ist blanker Unsinn.

Ein wesentlicher Vorteil eines Berufsheeres ist, daß sich in diesem nur noch Personal finden lassen wird, das sich ausschließlich aus Freiwilligen zusammensetzen wird. Logischerweise werden sich diese Soldaten mit einer völlig anderen Motivation und ideologischen Herangehensweise den täglich anfallenden Aufgaben stellen.

Jedenfalls sind mit der Einführung eines Berufsheeres Wahrnehmungen dieser Art mit Sicherheit nicht mehr zu erwarten: Beispiel 123

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