KOMMENTAR | In Österreich hat es Barbara Rosenkranz doch tatsächlich geschafft, für das höchste Amt der Republik zu kandidieren. Im Jahre 1994 war Rosenkranz Ehrengast bei einer Veranstaltung der ideologisch rechtsnational ausgerichteten Wiener akademischen Burschenschaft Olympia. Veranstaltungsinhalt war Palästina, als Gast der Botschafter der PLO anwesend. Als nach dem Vortrag ein Führer der Burschenschaft an den PLO-Vertreter Faisal Owaidha folgende Frage stellte:
„Danke für Ihre Ausführungen – Exzellenz, Antisemitismus alleine ist zu wenig – sagen Sie uns, wie können wir Sie und Ihr Volk sonst noch unterstützen – Antisemitismus ist nicht genug – es muß doch noch andere Möglichkeiten geben …“,
nahm Rosenkranz, als deklarierte FPÖ-Politikerin „diese verbale Ausdrucksform, die mit einem artikuliertem Haß- und Feindbild einherging, ohne auch nur irgendeine Reaktion zur Kenntnis“*.
In einem Land, indem es überhaupt möglich ist, daß eine derartige Person nicht nur im Nationalrat landet, sondern auch für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren kann, verweigere ich die Teilnahme an dieser Wahl. Welch Heuchelei stellt es dar, wenn Österreich einerseits ein Verbotsgesetz besitzt, aber andererseits Menschen mit offensichtlicher nationalsozialistischer Gesinnung überhaupt für politische Ämter kandidieren können und politische Ämter bekleiden!
* Zitat aus „Wer will die Wende?„
Walter Egon Glöckel
2010-04-24