Wie lautete der Vorwurf: Stronach will Medien kaufen?

War denn etwas anderes von den ach so unabhängigen (Print)medien dieses Landes zu erwarten, als daß sie als Reaktion von Frank Stronachs Interview mit einem TV-Sender in Italien, sich einen Satz herauspickten und daraus einen Aufmacher zelebrierten? Nein, aus unserer Sicht nicht. Denn der Herausforderer des Establishments dürfte angesichts seiner unabhängigen wirtschaftlichen Möglichkeiten wohl die breiteste Front gegen sich eröffnet haben, die man sich nur vorstellen kann. Und wer meinen möge, daß diese nur aus den existenten politischen Parteien und Gruppierungen bestünde, der irrt. Am Tropf des Establishments hängt ebenso der ORF, in dem die Vertreter der Parteien mitzusprechen haben, wie auch zahlreiche andere Medien, die über Jahre hinweg entweder Unsummen an Werbeeinnahmen einstrichen oder Presseförderung kassierten. Aber auch die Konstellation so mancher Besitzverhältnisse der „großen“ Medien dieses Landes sollten nicht außer Acht gelassen werden. So ist Raiffeisen beispielsweise Miteigentümer des KURIER. Was meinen Sie, daß der schwarze Koloss und seine Netzwerke auch nur irgendein Interesse am Vorankommen von TEAM STRONACH hat oder sonstwer, der jetzt tatsächlich bangen muß, daß mit der nächsten Nationalratswahl gravierende Veränderungen ins Haus stehen?

Besitzverhältnisse des KURIER - Raiffeisen ist massiv beteiligt | Graphik: DerGloeckel.euBesitzverhältnisse des KURIER – Raiffeisen ist massiv beteiligt! – Screenshot vom KURIER-Impressum (vom 6.12.2012)

Alles Gelder des Steuerzahlers übrigens. Nur weil Berlusconi in Italien tatsächlich große Medienkonzerne besitzt, kann doch die Interpretation aus „Ich muß mir die Medien kaufen“ nur als Boulevardpopulismus der untersten Schublade klassifiziert werden. Uns war völlig klar, daß Stronach damit Werbeschaltungen in Medien gemeint hat, weil derzeit von allem anderen als einer neutralen Berichterstattung in den Medien ausgegangen werden muß; Traurig genug.

Wo wir auch hinblicken in der Medienlandschaft, von fairer Berichterstattung und unabhängigen Journalismus beim Thema TEAM STRONACH kann nicht die Rede sein. „Haut drauf“ scheint die ausgegebene Parole gelautet zu haben.

Der Vergleich macht Sie sicher:

Faymann-Werbeschaltung in HEUTE am 9.12.2009 | Graphik: DerGloeckel.eu Faymann-Werbeschaltung in der KRONEN ZEITUNG am 20.12.2009 | Graphik: DerGloeckel.eu Faymann-Werbeschaltung in der KRONEN ZEITUNG am 24.12.2009 | Graphik: DerGloeckel.eu

Unter anderem haben wir bereits vor annähernd 3 Jahren (also längst bevor andere Medien darüber geschrieben haben) Faymanns-Werbekampagnen in KRONEN ZEITUNG, HEUTE & NEWS angeprangert. Das Eigenmarketing von Josef Pröll in der KRONEN ZEITUNG folgte. Bezahlt hat all dies der Bürger dieses Landes mit seinen Steuergeldern!

Und das ist nun das Paradoxon: Obwohl die Medien kaum ein gutes Haar an Stronach lassen, ist er quasi gezwungen, Inserate auch in diesen Medien zu schalten, um seine Botschaften unter die Masse zu bringen.

Frank Stronach - Werbeschaltung am 7.12.2012 in HEUTE | Graphik: DerGloeckel.euFrank Stronach – Werbeschaltung am 7.12.2012 in HEUTE*

Also, wer hat nun die Medien tatsächlich mit kontinuierlicher Werbung gekauft?

Der markante Unterschied jedenfalls bleibt, daß u.a. alle ÖVP– und SPÖ-„Profilschaltungen“ von den Bürgern dieses Landes teuer bezahlt wurden, mit Geld, das anderenorts wesentlich dringender benötigt worden wäre. Frank Stronach zahlt aus seiner Tasche, daraus kann sich wohl kein Vorwurf für ihn ergeben. Versteckte PR-Schaltungen, die mit Steuergeldern bezahlt werden, gehören verboten, denn tatsächlich ist das die Art, wie in diesem Land Medien gekauft werden.

* Wir hoffen, daß Frank Stronach in diesem Skandalblatt keine Werbung mehr schalten läßt – siehe Reportage

Serienindex zum Team Stronach

Ihr Event auf YellowPress.at