Können wir alle nicht mehr Deutsch, oder hält uns Barbara Rosenkranz für dumm?

Barbara Rosenkranz in WER WILL DIE WENDE?

KOMMENTAR | Frau ROSENKRANZ (FPÖ) hat anläßlich ihrer Nominierung als Kandidatin in der Wahl zum Bundespräsidenten die Gelegenheit ergriffen, einige ihrer weltanschaulichen Weisheiten und Erkenntnisse zu verlautbaren. Daß ihr „die Meinungsfreiheit vordringlich am Herzen liege“ sei ein Merkmal ihrer „liberalistischen Gesinnung“, und da sei das Wiederbetätigungsgesetz eigentlich untragbar; man müsse alle Meinungen zulassen, auch wenn sie unbequem oder absurd (wörtlich!) seien. In der zum Zweck der Schadensbegrenzung eilig einberufenen Pressekonferenz am Montag, den 8.3.10 stellte B. ROSENKRANZ fest, dass sie „nie die Abschaffung dieses Gesetzes verlangt“ habe, und sie „weise alle falschen Interpretationen ihrer Worte auf das heftigste zurück“!

Bravo! Eine aufrechte Demokratin! Nicht „es tut mir leid“, oder „ich habe einen Fehler gemacht“! Nein! Die Presse ist schuld, und die Leser! Wie allerdings konnte es zu so weit verbreiteten Interpretationsfehlern kommen? Noch dazu bei Sätzen, die selbst Taferlklassler nur auf eine Art verstehen können?

Aber wir kennen doch alle diesen Witz, bei dem ein Autofahrer im Radio die Meldung hört, daß sich auf der Autobahn ein Geisterfahrer befinde, und er sagt: „Einer? Hunderte!“

Eine ganz kleine Frage am Rande: brauchen wir so jemanden im höchsten Amt unseres Landes?

Buchtip:  „Wer will die Wende“ (ISBN 978-3-9501890-1-8).

Reinhard Ploil

Videoproduktionen, auch für das Web - Informationsagentur.com e.U.

2010-03-09