Josef Pröll – die Maske ist unten!

Josef Pröll

KOMMENTAR | „Die Mehrzahl der Vorzugsstimmen legitimiert nicht, Delegationsleiter im EU-Parlament zu werden.“ Diese inhaltsschweren Worte verkündete der (selbst-)gefühlte (ÖVP -3,0% ohne Wahlkarten) Wahlsieger Josef PRÖLL am Montag im ORF bezüglich der Majorität dieser für Othmar KARAS gegen Ernst STRASSER. Wie, bitte?

Wenn einer der ohnehin spärlichen Wähler sich die Mühe macht, eine Vorzugsstimme abzugeben, kann man eigentlich getrost davon ausgehen, daß dies nicht aus Langeweile in der Wahlzelle geschehen ist, sondern daß er sich dabei eindeutig äußern wollte, und es damit auch tat. Was bedeutet also die Aussage des Vizekanzlers?

Erstens: Was kümmert uns ein nicht vorherzusehender Sympathiebeweis für einen Kandidaten, der uns, aus welchen Beweggründen auch immer, nicht so passt wie ein anderer? Zweitens: Was kümmert uns die (von uns verbreitete) Meinung, daß die Vorzugsstimme ein demokratisches Mittel zur Direktbestimmung unserer Volksvertreter sei? Drittens: Was kümmert mich überhaupt der Wille des Stimmviehs, nachdem die Wahl nun vorbei ist?

Schlußfolgernd ergibt sich leider – Viertens: Was kümmert mich die Demokratie, wenn sie mir nicht nützlich ist? In Anlehnung an Maria THERESIA: Tu, Austria lamentabilis, flere! (Du, armes Österreich, weine!)

Reinhard Ploil
100610

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