Beerdigung Kaczynski in der Kathedrale von Krakau führt zur Empörung im Volk

Trauer in Polen - Webseite der staatlichen LottogesellschaftDie Tragödie, die der Flugzeugabsturz mit hochrangigen Vertretern Polens und deren Präsidenten Lech KACZYNSKI bei dem Landeanflug in Smolensk auf der Reise zu der Gedenkveranstaltung in Katyn in Rußland auslöste, steht in die Gesichter der polnischen Bürger geschrieben. Schon wenige Stunden nach Bekanntwerden des Unfalles wurden zahlreiche Internetseiten des Landes nur noch in Grautönen, versehen mit einer schwarzen Schleife präsentiert. Trauer und Geschlossenheit verband Millionen – auch jene, die seine nationalistisch orientierte Politik nicht unterstüzten.

Völlig überraschend erreichte das Volk allerdings die Mitteilung, daß Präsident Lech KACZYNSKI in der Kathedrale am Wawel, dem früheren Sitz der Könige Polens seine letzte Ruhestätte finden soll. Der Wawel, in der Mitte von Krakau, das früher Hauptstadt Polens war, wird als nationales Heiligtum angesehen. Nur die Könige Polens und bedeutendste Persönlichkeiten, wie beispielsweise Marschall Józef Piłsudski und Nationaldichter Juliusz Słowacki sind in der Kathedrale bestattet worden.


So reagieren trotz ihrer Betroffenheit unzählige Bürger Polens mit Unverständnis und Fassungslosigkeit gegenüber dieser Absicht. „Wie kann der Präsident neben unseren Königen beerdigt werden!?„, eine empörte Aussage einer polnischen Staatsbürgerin. Ein fundamentaler Bruch mit den Traditionen eines Landes.

Die Ruhestätte der Könige Polens - gegen die Tradition und den Willen vieler Bürger Polens soll Lech Kaczynski hier bestattet werden

Die Ruhestätte der Könige Polens - gegen die Tradition und den Willen vieler Bürger Polens soll Lech Kaczynski hier bestattet werden

Derzeit spekuliert man auch darüber, wie es zu dem Absturz überhaupt kam. Der Pilot unternahm, wie verlautbart wurde, mehrere Landeanflüge, bis beim Vierten die Maschine mit einer Tragfläche Bäume streifte und dadurch abstürzte. Warnungen der russischen Luftraumsicherung wurden ignoriert und Zeitdruck hat durch den Termin der Gedenkveranstaltung in Katyn bestanden. Es wird angenommen, daß in Folge dieses Zeitdruckes Präsident KACZYNSKI trotz widriger Umstände die Landung in Smolensk unbedingt durchsetzen wollte. Sofern das Flugzeug mit einem Voice-Recorder ausgestattet war, der auch ein Mikrophon im Cockpit beinhaltet, der alle Gespräche aufnimmt, müßte diese Anweisung aufgezeichnet sein. Ob diese Tonaufzeichnungen jedoch jemals öffentlich gemacht werden, wird bezweifelt. Sollten sich diese Annahme, die nachvollziehbar und plausibel erscheint jedoch zutreffend sein, dann hat Präsident KACZYNSKI das Unglück selbst zu verantworten.

Eine Mystifizierung der Tragödie, die mit der Beerdigung KACZYNSKIS in der Kathedrale am Wawel ihren Höhepunkt finden würde, sollte jedoch tunlichst vermieden werden. Das wäre so, als würde man einen verunfallten österreichischen Bundespräsidenten in der Kapuzinergruft beisetzen. Alle Fakten, ungeachtet des Ansehens der Personen, die der sachlichen Aufklärung des Unglückes dienen, sollten öffentlich gemacht werden, selbst dann, wenn sich herausstellt, daß der Befehl zur Ladung vom verunglückten Präsidenten selbst stammt.

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