Eingeschränkte Reisefreiheit für Österreicher?

Reisepass Österreich

Im Zeitraum 1997 bis 2000 wurden in Österreich die Gebühren für Reisepässe 3 mal erhöht. Mußte der Bürger im Juni 1997 umgerechnet DM 46.- (23.- Eur) an Abgaben entrichten so war der Griff in die Tasche im Juni 2000 mit DM 136.- (68.- Eur) etwas tiefer. Dies stellt eine Verteuerung von fast 195 % gegenüber der Gebühr aus 1997 dar.

Es war also nicht verwunderlich als die Österreichische Regierung im März dieses Jahres die letzte Gebührenerhöhung bekannt gab, dass ein Ansturm an die Ausstellenden Dienststellen erfolgte. Alleine zu dem Stichtag 1.6.2000 wurde die Abgabe von 70.- DM (35.- Eur) auf 136.- (68.- Eur) angehoben.

Laut Generaldirektor PAULA der Österreichischen Staatsdruckerei liegt der Jahresbedarf dieses Dokumentes bei 850.000 Stück. Durch die Abgabenerhöhung wurde ein Bedarf von rund 1 Mil. veranschlagt.


Es dürfte wohl auch mit einer Art Torschlusspanik verbunden gewesen sein, daß dann der tatsächliche Bedarf auf über 1,2 Mio. Stück gestiegen ist. Anders ist es nicht erklärbar, warum Österreicher Passanträge stellten, obwohl der Eigene noch eine Gültigkeit von bis zu 8 Jahren hatte. Trotz dieser massiven Verteuerung, konnte sich der Staat nicht über die zusätzlichen Einnahmen freuen, da die meisten Passanträge vor dem Stichtag 1.6. eingebracht wurden. Es folgte jedoch der Umstand, dass der Reservebestand der Blankoreisepässe rasch ausging und die Nachproduktion an Wochenendschichten eingeschoben werden musste. Dies brachte mit sich, das die Bezirksverwaltungsbehörden und Magistratischen Ämter, nur noch in begründeten Fällen die Reisepässe ausstellen können.

Solche Fälle beinhalten Personen, die Reisen vornehmen in Länder, wo ein gültiger Pass unbedingt notwendig ist. Alle anderen Menschen, deren Reisedokument zum Beispiel im Herbst abläuft müssen sich bis Ende September gedulden. Zu diesem Zeitpunkt sollen laut Angaben der Österreichischen Staatsdruckerei alle Ämter wieder genügend Reisepässe vorrätig haben.

010509


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